Eine herkömmliche EC-Karte ist in der heutigen Zeit nun wirklich nichts Besonderes mehr. Sobald man ein Girokonto beantragt, wird die Karte in der Regel frei Haus gleich mitgeliefert, wenige Tage später ist dann auch die PIN im Briefkasten. Doch was, wenn zum Beispiel ein negativer Schufa-Eintrag die Kontoeröffnung erschwert?
Selbst dann, wenn ein Konto eröffnet werden kann, gestaltet sich die Vergabe einer EC-Karte mitunter schwierig. Eine Prepaid-Karte kann hier Abhilfe schaffen. Was eine solche Prepaid-Karte bietet, welche Vor- und Nachteile sie hat, wird im nachfolgenden Text ein wenig genauer beleuchtet.
Wie eine normale EC-Karte funktioniert
Bevor man Einsatzgebiet und Nutzen der Prepaid-Karte kennenlernt, muss man zunächst einmal wissen, wie eine herkömmliche EC-Karte eigentlich funktioniert. Eine EC-Karte wird zum bargeldlosen Bezahlen eingesetzt. Der Kunde legt die Karte beim Händler vor, sofern diese akzeptiert wird. Entweder legitimiert sich der Kunde mit seiner vierstelligen PIN oder mit seiner Unterschrift auf dem Kassenbeleg. Anschließend wird die Transaktion durchgeführt und der Kauf abgeschlossen.
Wenn eine PIN eingegeben werden muss, findet eine Echtzeitabfrage mit dem Girokonto statt. Wenn eine Unterschrift verlangt wird, kann auch dann eingekauft werden, wenn zum Zeitpunkt der Transaktion keine ausreichende Deckung auf dem Konto vorhanden ist. Allerdings sollte der Kunde dann schleunigst für eine solche sorgen, ehe es zu einer Rücklastschrift kommt.
Bei einer EC-Karte gibt es mehrere Typen. Zum Beispiel gibt es die V-Pay-Variante. Zu erkennen ist sie an dem entsprechenden Logo, welches auf die Karte gedruckt wird. Diese Karten kann man innerhalb Europas nutzen, allerdings nicht in den USA oder anderen Staaten außerhalb der EU. Wer zum Beispiel in die Staaten fliegt, der muss auf eine Maestro-Karte umsteigen. Diese ist auch außerhalb der EU gültig. Mit ihr kann man sowohl bar an Geldautomaten verfügen als auch in Geschäften bezahlen.
Bei der normalen Zahlung fallen in der Regel keine Gebühren an, allerdings kann es am Geldautomaten zu eben solchen Gebühren kommen. Das hängt auch immer vom Geldinstitut ab. Wer bei seiner Hausbank Geld abhebt, kommt ohne Gebühren davon, wer zu einer Fremdbank geht, muss mit einer Abgabe rechnen. Diese wird von den jeweiligen Banken selbst festgelegt, die eigene Hausbank hat darauf keinen Einfluss.
Wann eine Prepaid-EC-Karte interessant wird
Eine Prepaid-Karte kann im Grunde wie eine normale EC-Karte eingesetzt werden. Allerdings gibt es hier einen entscheidenden Unterschied: Der Kunde muss gewissermaßen in Vorleistung treten. Das heißt, dass er seine Karte mit Guthaben auffüllen muss, ehe er eine Transaktion durchführen kann. Wenn er also zum Beispiel in einem Supermarkt einkaufen geht, muss er im Vorfeld des Einkaufs dafür sorgen, dass genug Geld auf der Karte vorhanden ist. Das Einsatzgebiet spielt hierbei keine Rolle.
In der Einleitung dieses Textes wurde davon gesprochen, dass unter anderem ein negativer Schufa-Eintrag dazu führen kann, dass der Zugang zu einem normalen Girokonto nebst herkömmlicher EC-Karte verwehrt bleibt. Natürlich wird hier dann die Prepaid-Karte ein Thema, da sie dann oft die einzige Möglichkeit ist, überhaupt bargeldlos einzukaufen.
Auch für Schüler und Studenten gibt es Modelle, die den Einsatz einer Prepaid-Karte vorsehen. Es muss also nicht immer ein negativer Schufa-Eintrag sein, der den Einsatz einer EC-Karte nach dem Prepaid-Modell nötig macht. Prepaid-Karten können auf verschiedene Art und Weise aufgeladen werden. Entweder bedienen sie sich des Guthabens, welches ohnehin auf dem Konto vorhanden ist oder sie werden auf andere Art und Weise mit Guthaben befüllt.
Gibt es nur EC-Karten nach Prepaid-Vorgaben?
Diese Frage kann klar mit „Nein“ beantwortet werden. Denn das Prepaid-Modell hat sich auch bereits bei Kreditkarten bewährt. Hierfür wird das Konto, welches mit der Karte verknüpft ist, mit Guthaben aufgeladen und kann dann genutzt werden. In der Regel werden die Konten per Überweisung aufgeladen. In einzelnen Fällen können aber auch Dienste wie zum Beispiel PayPal hierfür genutzt werden.
Vor allem für den Einsatz im Netz sind solche Karten geeignet, vor allem dann, wenn zwingend eine Visacard oder Mastercard verlangt wird. Autovermietungen verlangen auch oft nach einer Kreditkarte als Sicherheit, ebenso Hotels. Ob diese jedoch Prepaid-Karten akzeptieren, ist nicht pauschal zu beantworten.
Was bei einer Prepaid-EC-Karte beachtet werden sollte
Der wichtigste Aspekt bei einer Kreditkarte ist ein gefülltes Konto, welches mit der Karte verknüpft ist. Denn wenn das benötigte Guthaben nicht zur Verfügung steht, wird die Zahlung normalerweise abgelehnt. Wer etwa im Supermarkt für 100 Euro einkauft, aber nur 90 Euro auf dem Konto verfügbar sind, könnte dies zur Ablehnung der Zahlung führen. Ein weiterer Aspekt, auf den man achten sollte, ist der Faktor Gebühren.
Einige Anbieter lassen sich die Bereitstellung einer Prepaid-Karte mit einer Jahresgebühr entlohnen. Bei normalen Banken jedoch sollte diese Karte zum Paket gehören. Eventuell wird – wie bei herkömmlichen EC-Karten – eine einmalige Bearbeitungsgebühr bei Bereitstellung der Karte fällig. Auch für den Fall, dass der Kunde die Karte verlieren sollte, wird normalerweise eine Gebühr fällig. Die Prepaid-Karte hat aber auch noch einen unschätzbaren Vorteil: Man gibt nur das Geld aus, was auch wirklich zur Verfügung steht. So werden böse Überraschungen auf dem nächsten Kontoauszug vermieden.
Ähnliche Artikel zum Thema
- Abkürzungen im Verwendungszweck
- AliPay
- AWV Meldepflicht
- Bargeld auf fremdes Konto
- Cashpool
- Debitkarte
- e-Wallets
- EC Karte aufladen
- EC Karte in den USA
- EC Karte oder Girocard
- EC-Karte der DKB
- EC-Karte entsperren
- EC-Karte sperren
- EU-Preisverordnung
- Fidor SmartCard
- Geduldete Überziehung
- Geld abheben ohne Karte
- Geld im Ausland abheben
- Geld ins Ausland überweisen
- Girogo
- Girokonto für Jedermann
- Girokonto und Tagesgeldkonto
- In welchen Ländern funktioniert V-Pay
- Interchange
- Konto trotz negativer Schufa
- Maestro EC-Karte
- Mit EC-Karte im Ausland bezahlen
- myPass
- Phishing
- POS-Verfahren
- Postpay
- Reiseschecks
- Scheckeinreichung
- Telecash – Was ist TeleCash?
- Tunz.com
- V-PAY Akzeptanz
- V-Pay Karte
- Was bedeutet „Bonität vorausgesetzt“?
- Was ist eine Girocard
- Was ist Geld?
- Was ist Scam
- Was ist Skimming?
- Was ist V-PAY?
Schreibe einen Kommentar