Eine Bankkarte ist doch eigentlich eine Bankkarte. Oder doch nicht? Denn auch bei den Plastikkarten, die von den Banken ausgegeben werden und die mit dem eigenen Girokonto verknüpft sind, gibt es große Unterschiede. Zum Beispiel gibt es einen Unterschied zwischen V-Pay und Maestro.
Der Kunde erkennt die Art der Karte ganz simpel am Aufdruck. Zwar handelt es sich bei beiden Varianten um eine Art Girocard, doch müssen die Inhaber ganz genau aufpassen, wann sie wo mit welcher Karte bezahlen wollen. Warum dies so ist und was die grundlegenden Unterschiede dieser beiden Varianten sind, zeigt der folgende Text.
Was ist V-Pay und wie setzt man es ein?
Bei V-Pay handelt es sich um einen Ableger von der Visacard, der bei vielen herkömmlichen Girokarten Anwendung findet. Ob der Kunde über eine solche V-Pay-Karte verfügt, kann er ganz einfach selbst herausfinden, indem er einen Blick auf seine Kontokarte wirft. Ist dort das entsprechende Logo aufgedruckt, dann verfügt er über eine solche Karte.
Bei der eigentlichen Handhabung der Karte gibt es keinerlei Unterschiede zu herkömmlichen Kontokarten.
Auch mit V-Pay ist der Kunde in der Lage, Bargeld am Automaten abzuheben oder in Geschäften mit der Karte zu bezahlen. Das Abheben von Bargeld ist zum Beispiel ebenfalls mit einer vierstelligen Geheimnummer möglich, die man am Automaten eingeben muss. Karten, die mit dem V-Pay-System arbeiten, setzen auf EMV. Das heißt, dass sich die relevanten Daten, die für eine Transaktion nötig sind, nicht auf einem Magnetstreifen befinden, sondern auf einem Chip.
Bisher soll es nicht zuletzt aufgrund dieser Technologie noch keinen bekannten Skimming-Fall gegeben haben. Von Skimming spricht man, wenn die Daten der Karte auf betrügerische Weise – etwa beim Einsatz am Automaten oder in Geschäften – ausgelesen werden. Dies kann dazu führen, dass das Konto des Kunden Schaden erleidet. Die Betrüger könnten mit den abgeschöpften Daten sogar Kartenduplikate herstellen.
V-Pay und Maestro – worin besteht der Unterschied?
V-Pay ist natürlich nicht das einzige System, das auf Bankkarten zum Einsatz kommt. Viele Karten tragen auch das Maestro-Logo. Viele Kunden möchten natürlich wissen, worin der Unterschied besteht. Nun, die Unterschiede zwischen den beiden Systemen sind in der Tat sehr groß. V-Pay kann zum Beispiel nur in Europa eingesetzt werden, und dort nicht flächendeckend in allen Ländern. V-Pay kann in den Ländern der EU sowie in Andorra, Gibraltar, Island, Israel, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, Schweiz, San Marino, Türkei sowie in dem Vatikanstaat für die Zahlung genutzt werden. Das betrifft den Einsatz sowohl an Geldautomaten als auch in Geschäften. Wer allerdings außerhalb dieser Länder wie etwa den USA diese Karte einsetzen möchte, wird enttäuscht werden. Denn die Karten funktionieren dort nicht. Die Karten können schlichtweg nicht gelesen werden.
Die Maestro-Karten hingegen funktionieren nahezu weltweit und können auch dort eingesetzt werden, wo die V-Pay-Karte an ihre Grenzen stößt. Auch das gilt für Geldautomaten und Geschäfte. Kunden, die sich nicht sicher sind, wo welche Karte eingesetzt werden kann, sollten einfach auf das Logo in Geschäften oder an Automaten achten. Denn überall dort, wo ein V-Pay-Logo zu sehen ist, kann man auch mit dieser Karte bezahlen.
V-Pay-Karten, die von deutschen Banken an ihre Kunden ausgegeben werden, sind auch als Girocard einsetzbar. Das heißt, dass sie auch dort einsetzbar sind, wo ein Girocard-Logo zu sehen ist. Bei V-Pay-Karten ausländischer Kunden hingegen ist nicht gewährleistet, dass sie dort dann ebenfalls funktionieren.
Vor allem vor Auslandsreisen informieren
Kunden, die eine Urlaubsreise planen oder auch eine Geschäftsreise antreten müssen, sollten sich im Vorfeld ihrer Reise darüber informieren, ob eine V-Pay-Karte am Zielort einsetzbar ist. Zum Beispiel kann der Kundenberater der Hausbank hierüber genauere Auskünfte geben und weiterhelfen. Bei Reisen in die USA hat sich das Thema ohnehin erledigt, V-Pay wird hier nicht angeboten. Dafür kann der Kunde aber auch Maestro zurückgreifen, welches ein Ableger des Visacard-Konkurrenten Mastercard ist.
Zudem kann es bei Reisen ins Ausland, speziell in die USA, nicht schaden, zusätzlich zur normalen Bankkarte auch eine Kreditkarte mitzunehmen. Dies hat mehrere Gründe. Einerseits werden Kreditkarten in der Regel an sehr vielen Stellen akzeptiert, so dass sich der Kunde keine Gedanken machen muss, ob die Karte im Ausland funktioniert. Auch das Abheben von Bargeld ist möglich. Andererseits kann der Kunde hier auch einige Gebühren sparen.
Denn mitunter ist die Barverfügung mit einer Kreditkarte günstiger als mit einer Bankkarte. Der Grund: Wenn die eigene Hausbank etwa keinen Kooperationsvertrag mit der Bank geschlossen hat, bei der man gerade Geld abheben will, kann es durchaus teurer werden. Zwar kann man sich vor Reiseantritt darüber informieren, bei welcher Bank die Gebühren niedrig sind oder gar völlig wegfallen – doch kann es natürlich passieren, dass gerade eine solche Bank nicht in der Nähe ist.
Fazit: Es gibt Vor- und Nachteile
V-Pay ist an und für sich ein gutes System. Vor allem der Faktor Sicherheit wird hier großgeschrieben. Skimming-Fälle sind bislang noch nicht wirklich in die Schlagzeilen geraten. Allerdings muss der Kunde mit Einschränkungen rechnen, etwa bei Reisen in Länder, in denen V-Pay nicht funktioniert.
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