Wenn Sie eine andere Zahlungsmethode wählen oder einen Vertrag kündigen möchten, ist es wichtig das erteilte Lastschriftmandat zu widerrufen. Da das Lastschriftmandat eine Vereinbarung ist, die dem Zahlungsempfänger ermöglicht vom Konto des Zahlungspflichtigen bestimmte Beträge einzuziehen, richtet sich eine Kündigung des Lastschriftmandats gegen zukünftige Zahlungen, die noch nicht abgebucht worden sind. Wann eine Kündigung sinnvoll ist und und wie genau Sie vorgehen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Lastschriftmandat widerrufen – auf einen Blick
- Um eine Einzugsermächtigung bzw. Lastschriftmandat zu kündigen, müssen Sie keine Fristen berücksichtigen.
- Ist das Lastschriftmandat im Rahmen eines Vertrags erteilt worden, prüfen Sie zunächst, ob eine alternative Zahlung zugelassen ist und welche rechtlichen Folgen bei einer Mandatskündigung zu erwarten sind.
- Die Kündigung der Einzugsermächtigung ist nur für zukünftige Zahlungen möglich und nur in Schriftform beim Zahlungsempfänger einzureichen.
- Erfolgt eine Abbuchung nach der Kündigung des Lastschriftmandats, so handelt es sich um eine nicht genehmigte Buchung. Hier haben Sie bis zu 13 Monaten Zeit, um die Abbuchung zu widerrufen.
- Allgemeine Informationen zum Lastschriftverfahren finden Sie in unserem Ratgeber: Wie funktioniert das Lastschriftverfahren?
Informationen zu Rückbuchung und Widerruf
Handelt es sich um einen bereits abgebuchten Betrag, so ist es möglich diesen Einzug zurückbuchen zu lassen. Dazu gilt es die Fristen von acht Wochen bei einer autorisierten, und 13 Monaten bei einer nicht genehmigten Lastschrift zu berücksichtigen.
Ein Lastschriftmandat zu kündigen bzw. eine Einzugsermächtigung zu widerrufen, bedeutet bei einem regelmäßigen Zahlungseinzug (z. B. Dauerauftrag) eine Zahlung in der Zukunft zu stornieren.
Wenn Sie beispielsweise Ihre Miete über ein Lastschriftmandat begleichen, dann führt eine Kündigung des Lastschriftmandats dazu, dass in der Zukunft keine Abbuchungen mehr erfolgen können. Sie sind dann verpflichtet eigenständig die Forderungsbeträge fristgerecht zu überweisen.
Voraussetzungen für eine Kündigung
Zwar müssen sie bei der Kündigung keinerlei Fristen beachten, dennoch sollten Sie bedenken, dass die Bearbeitung der Kündigung einige Geschäftstage in Anspruch nimmt. Deshalb könnte eine Überschneidung der Kündigung und der Abbuchung zur Unwirksamkeit führen, denn die Kündigung betrifft nur Zahlungen, die noch nicht abgebucht worden sind.
Die Kündigung eines Lastschriftmandats (bzw. der Einzugsermächtigung) ist nur für zukünftige Zahlungen möglich.
Ein Lastschriftmandat bzw. eine Einzugsermächtigung können Sie ausschließlich in schriftlicher Form kündigen.
In vielen Verträgen wie Mobilfunk- und Mietverträgen werden die Zahlungsarten festgelegt. Wichtig für die Kündigung des Lastschriftmandats sind die vereinbarten Vertragsbestimmungen. In einigen Verträgen führt eine Kündigung des Lastschriftmandats zur Vertragsverletzung und somit auch zur Vertragslösung.
Des weiteren sollten Sie prüfen, ob alternative Zahlungen im Rahmen eines Vertragsschlusses zulässig sind und ob gegebenenfalls Mehrkosten entstehen. Zwar ist auch in diesem Fall eine Kündigung des Lastschriftmandats möglich, jedoch ist dieses Vorgehen oft mit Schadenersatz und Strafzahlungen verbunden.
Wann ist eine Kündigung des Lastschriftmandats ratsam?
In welchen Fällen eine Kündigung bzw. ein Widerruf notwendig, und wann sie wiederum nicht nötig ist, erfahren Sie in unserer Übersicht:
- Anderung der Kontoverbindung: Bevor Sie das Konto kündigen, sollten Sie die bestehenden Lastschriftmandate widerrufen, um eventuelle Rückbuchungskosten zu vermeiden. Danach sollten Sie mit Ihrer neuen Kontoverbindung neue Lastschriftmandate ausstellen. Es ist in diesem Fall zu empfehlen die Zahlungsempfänger vorab über die Veränderung der Kontoverbindung zu informieren.
- Rechtsstreit: Wenn Sie sich in einem Rechtsstreit mit einem Vertragspartner befinden, ist es zunächst sinnvoll das Lastschriftmandat zu kündigen, da Sie in diesen Fällen von Ihrem Leistungsverweigerungsrecht Gebrauch machen können und somit zu keiner Zahlung bis zur endgültigen Rechtsprechung verpflichtet sind.
- Ungenutzte Lastschriftmandate: Bei Lastschriftmandaten, die mehr als 36 Monaten nicht genutzt werden, ist keine Kündigung notwendig, da ein Lastschriftmandat nach dieser Frist seine Gültigkeit verliert.
- Vertragskündigung: Ist das Lastschriftmandat im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung erteilt worden, so verliert es mit der rechtskräftigen Vertragskündigung oder Vertragslösung seine Gültigkeit. Deshalb ist ein widerruf in diesem Fall nicht notwendig.
Lastschriftmandat kündigen – Schritt für Schritt
Ein Lastschriftmandat bzw. eine Einzugsermächtigung können Sie weder per E-Mail noch telefonisch kündigen. Sie müssen in schriftlicher Form ein eigenhändig unterzeichnetes Schreiben an den Zahlungsempfänger versenden.
Da es sich beim Lastschriftmandat um einen Vertrag zwischen dem Zahlungspflichtigen und dem Zahlungsempfänger handelt, muss Ihre Bank darüber nicht informiert zu werden. Die schriftliche Kündigung sollte an den Zahlungsempfänger adressiert werden.
Es ist bei Kündigungen jeglicher Art ratsam, das Dokument per Einschreiben oder per Einschreiben mit Rückschein zu verschicken, um einen Beleg für die Zustellung erhalten zu können.
- Name und Anschrift des Zahlungsempfängers
- Name und Anschrift des Zahlungspflichtigen
- Kunden- oder Vertragsnummer
- Nummer des SEPA-Mandats
- Datum und Unterschrift
Hier erhalten Sie ein Musterformular zum Ausfüllen um ein erteiltes Lastschriftmandat zu widerrufen: Widerruf eines SEPA-Lastschriftmandats
Folgen der Kündigung eines Lastschriftmandats
Die rechtswirksame Kündigung eines Lastschriftmandats führt dazu, dass der Zahlungsempfänger keine weiteren Beträge von Ihrem Konto einziehen darf.
Es kann vorkommen, dass aufgrund eines Fehlers nach der Kündigung weiter Geld eingezogen wird. Deshalb ist es immer ratsam nach dem Widerruf zu prüfen, ob eine fehlerhafte Abbuchung erfolgt ist. Ist das der Fall, so haben Sie 13 Monate nach der Abbuchung Zeit, um eine Rückbuchung zu veranlassen, da es sich dabei um eine ungenehmigte Abbuchung handelt.
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