Mobilität ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Dies betrifft sehr viele Bereiche. Zum Beispiel gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Online-Shops, in denen der Kunde bequem die unterschiedlichsten Produkte kaufen kann. Es gibt kaum mehr eine Branche, die diesen Markt noch nicht für sich entdeckt hat.
Mobile Apps, die das tägliche Leben einfacher machen, sind mittlerweile ebenfalls ein fester Bestandteil geworden. Doch Mobilität und Moderne kann auch noch ein anderes Gesicht haben. Wer zum Beispiel einkaufen geht und sich schon einmal über lange Schlangen an den Kassen oder über die lästige Suche nach dem passenden Geld geärgert hat, wird eine Bewegung besonders zu schätzen wissen: NFC! Bei diesen drei magischen Buchstaben handelt es sich um eine Technik, die das Bezahlsystem revolutionieren könnte.
Was NFC ist und wie es funktioniert
NFC ist ein Kürzel für „Near Field Communication“. Mithilfe dieser Technik ist es möglich, auch in einem normalen Geschäft ohne den Einsatz von Bargeld zu bezahlen. Somit muss der Kunde also nicht mehr mühsam das Geld aus seinem Portemonnaie kramen und muss sich auch nicht darüber ärgern, dass Kunden vor ihm dafür unter Umständen eine halbe Ewigkeit brauchen – vor allem dann, wenn sie den Betrag unbedingt passend herausgeben wollen. Die Wartezeiten, die sich hieraus ergeben, können durchaus nervig sein – zumal Zeit bekanntlich Geld ist. Von daher könnte das NFC-System hier viele Probleme lösen.
Das Funktionsprinzip ist recht einfach. Sowohl Geschäft als auch Kunde müssen über Geräte verfügen, die das NFC-System unterstützen und miteinander kommunizieren können. Wenn der Kunde einen Artikel gekauft hat, wird der Betrag ganz normal ins System eingegeben. Anschließend hält der Kunde sein kompatibles Gerät vor das Lesegerät der Kasse. Es findet nun ein Datenaustausch statt, der Betrag wird von einem Kundenkonto abgebucht – fertig ist der Bezahlvorgang.
Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen
Wie bereits erwähnt, müssen schon einmal die technischen Voraussetzungen gegeben sein, damit NFC für die Geschäfte und den Kunden funktionieren kann. Dafür müssen die jeweiligen Geräte in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren. Hierbei kann es für den Kunden aber schon die eine oder andere Hürde geben, zum Beispiel für iPhone-Besitzer. Die Deutsche Telekom bietet einen Bezahldienst mit dem Namen „myWallet“ an, dessen Funktionsweise auf NFC basiert.
Wer nun im Besitz eines Apple-Geräts ist, muss hier ein wenig nachhelfen, um den Dienst auch nutzen zu können. Da die Geräte von Haus aus kein NFC unterstützen, kann der Kunde über die Telekom einen Sticker bekommen, der auf die Rückseite des Smartphones oder der Hülle geklebt wird. Mit diesem extra Zubehör ist dann auch eine Kommunikation zwischen Gerät und Kasse möglich. Durch den nahen Kontakt zwischen den Geräten – es reicht ein Abstand von vier Zentimetern – wird auch die Gefahr durch Missbrauch als gering eingeschätzt.
Eine weitere Voraussetzung für den Einsatz des NFC-Bezahlsystems ist ein Girokonto oder ein aufgeladenes Prepaid-Konto. Im Normalfall werden die Beträge, die beim Kauf anfallen, per Lastschriftverfahren eingezogen. Natürlich muss der Kunde dann darauf achten, dass sein Konto gedeckt ist, so dass es nicht zu lästigen Rücklastschriften kommt.
Der Kunde muss hierfür bei einem speziellen Dienst ein Konto erstellen und dort seine Bankinformationen hinterlegen, damit von diesem Girokonto auch das Geld für die Einkäufe eingezogen werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist das Einrichten eines Prepaid-Kontos bei einem dieser Anbieter. Zu beachten ist allerdings, dass dieses Konto dann auch immer mit entsprechendem Guthaben aufgeladen sein muss. Transaktionen, die dieses Guthaben übersteigen, können so unter Umständen nicht abgeschlossen werden.
Gibt es mobile Apps?
Das bargeldlose Bezahlen – egal, ob mit Kreditkarte, EC-Karte oder per NFC – wird nicht überall völlig unkritisch gesehen. Gerade bei jüngeren Leuten besteht so die Gefahr, dass man den Überblick über seine Konten verliert. Von daher gibt es noch immer viele Verfechter des Bargelds, da man so auch nur wirklich das Geld ausgeben kann, was man „in der Tasche“ hat. Um diesem Szenario vorzubeugen, gibt es Anbieter, die mobile Apps anbieten, mit deren Hilfe der Kunde seine Kontoaktivitäten immer im Blick hat.
Das NFC-System myWallet von der Telekom hat eine solche App im Angebot. Das Gute: Die Daten werden in Echtzeit abgeglichen und aktualisiert. Das heißt, dass der Kunde sofort sieht, wie viel Geld noch auf seinem Konto vorhanden ist, nachdem er einen Kauf abgeschlossen hat. Auch im Prepaid-Verfahren bewährt sich eine solche App. Denn so weiß der Kunde genau, über welchen Betrag er noch verfügen kann. Fehlkäufe sind somit weitestgehend ausgeschlossen.
Es gibt aber auch noch andere Arten von Apps, nicht nur zwingend solche, die der Überprüfung des Kontostandes dienen. So hat zum Beispiel der Discounter Netto bereits vor einiger Zeit eine eigene App auf den Markt gebracht, die das NFC-System nutzt und das Bezahlen einfacher gestalten soll. Nach erfolgreicher Registrierung, in deren Zuge einige persönliche Daten angegeben werden müssen, erfolgt die Nutzung ganz einfach: Der Kunde kauft ganz normal ein und legt die Waren aufs Band an der Kasse.
Anschließend wählt man in der App den entsprechenden Menüpunkt aus, mit dem man die Waren bezahlen kann. Danach muss man der Kassiererin bzw. dem Kassierer einen vierstelligen PIN-Code mitteilen. Dieser ist allerdings nur wenige Minuten gültig. Nach erfolgreichem Abschluss wird der Rechnungsbetrag automatisch von dem Konto eingezogen, das bei der Registrierung angegeben wurde. Die Netto-App hat zudem noch den Vorteil, dass man hierüber die so gekauften und bezahlten Waren verwalten kann.
Die Tücken des NFC-Systems
Wie jede gute Erfindung hat auch das NFC-System seine Tücken. Zunächst einmal ist es zumindest hierzulande noch nicht flächendeckend verfügbar. Andere Länder, teilweise sogar einige Nachbarstaaten, sind in dieser Angelegenheit schon wesentlich weiter. Es ist natürlich vor allem für die Geschäfte auch mit Kosten verbunden, einen solchen Dienst einzurichten. Denn es müssen Geräte beschafft werden, die die Standards erfüllen. Einige Unternehmen wollen diesen Kostenpunkt nicht tragen, kleinere Geschäfte können es unter Umständen gar nicht.
Ein weiteres Manko kann vor allem bei mobilen Apps wie der Netto-Anwendung auftreten. Das System kann auch nur dann funktionieren, wenn eine ausreichend gute Datenverbindung besteht. In ländlichen Gebieten kann dies unter Umständen schon einmal zu Problemen führen. Auch zeigt sich in vielen Ladenlokalen das Phänomen, dass der Empfang dort eher bescheiden ist. Erst wenn diese Tücken behoben sind, könnte sich das NFC-System auch hierzulande durchsetzen. Bis dahin wird es aber aller Voraussicht nach noch ein weiter Weg werden.
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