Kann ein P-Konto gepfändet werden? || Alles zu Pfändungsschutz und Freibeträgen!

Werden Forderungen nicht bezahlt und man kann sich mit dem Gläubiger nicht auf eine Ratenzahlung einigen, so kann dieser das Konto pfänden, um die Schulden einzutreiben. Damit man als Schuldner dann noch genügend Geld zur Verfügung hat, um monatliche Kosten decken zu können, gibt es das Pfändungsschutzkonto. Was ein P-Konto ist und ob auch ein P-Konto gepfändet werden kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Das Wichtigste im Überblick

Was ist ein P-Konto?

Das P-Konto ist ein Pfändungsschutzkonto. Jeder Inhaber eines Girokontos in Deutschland kann bei seiner Bank die Umwandlung des eigenen Kontos in ein P-Konto beantragen. Die Bank muss diesem Antrag entsprechen.

Durch die Umwandlung in ein P-Konto ist ein Betrag von 1.133,80 € pro Monat vor der Pfändung geschützt. Dieser Freibetrag soll dazu dienen, dem Schuldner das finanzielle Überleben zu sichern. Eine Erhöhung des Freibetrags ist unter gewissen Voraussetzungen möglich. Beispielsweise wenn man Kinder zu versorgen hat oder Unterhaltszahlungen leistet.

Kann man trotz Pfändung Geld von P-Konto abheben?

Ja, allerdings kann der Kontoinhaber nur einen Betrag bis zur Höhe des Freibetrags abheben. Jegliches Guthaben darüber hinaus steht dem Gläubiger zur Tilgung der offenen Forderungen zu. Bei vielen Banken behält man auch seine normale Girokarte, um Geld am Automaten abheben zu können.

Einige Banken gestatten Inhabern von P-Konten allerdings keine Girokarte. In diesem Fall muss Bargeld immer persönlich am Schalter der Bank abgehoben werden. Außerdem sind mit dem P-Konto bei den meisten Banken keine zusätzlichen Leistungen – wie Kreditkarten oder die Einrichtung eines Dispo-Kredits – verfügbar.

Kann ein P-Konto gepfändet werden?

Auch ein P-Konto kann gepfändet werden. Allerdings bietet es dem Schuldner einen besseren Schutz als ein normales Girokonto. Auf einem P-Konto können nur Beträge gepfändet werden, welche den festgelegten Freibetrag überschreiten. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass der Freibetrag nicht nur den aktuellen Kontostand meint, sondern alle Zahlungseingänge, die innerhalb eines Monats auf dem Konto eingegangen sind.

Wer kann ein P-Konto pfänden?

Eine Kontopfändung kann von jedem Gläubiger beantragt werden, bei dem offene Forderungen bestehen. Die Kontopfändung ist eine Beschlagnahmung des Bankkontos. Diese Art der Zwangsvollstreckung kommt in Deutschland am häufigsten vor. Neben dem Guthaben bei der Bank können auch Spareinlagen oder andere Wertpapiere gepfändet werden. Geregelt wird dies in der in den Paragraphen 828 ff. ZPO.

Hier ist auch geregelt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine Pfändung des Kontos durchzuführen. In erster Linie muss ein vollstreckbarer Titel vom Gläubiger erwirkt werden. Dies kann ein Vollstreckungsbescheid oder ein entsprechendes Gerichtsurteil sein. Neben dem Vollstreckungsgericht können auch andere Vollstreckungsbehörden, wie das Ordnungsamt oder das Finanzamt, einen Vollstreckungstitel erlassen. Mit Zustellung an die Bank wird dieser Titel wirksam. Die Bank des Schuldners muss dem Vollstreckungstitel dann nachkommen.

Eine Kontopfändung ist dann erledigt, wenn die gesamten Schulden beglichen sind. Bei unbegründeten Forderungen und Pfändungen kann der Schuldner auch durch das Vollstreckungsgericht eine Aufhebung der Kontopfändung verlangen.

Was kann auf einem P-Konto gepfändet werden?

Auf einem P-Konto kann grundsätzlich jegliches Guthaben gepfändet werden, welches oberhalb des Freibetrags liegt. Die Bank behält darüber liegende Beträge solange ein und kehrt sie an den Gläubiger aus, bis die Pfändung erledigt ist.

Die entsprechende Aufteilung erfolgt nach der folgenden Pfändungstabelle.

Pfändung des Kindesunterhalts

Leben Kinder im eigenen Haushalt, oder ist man diesen gegenüber unterhaltspflichtig, so kann der pfändungssichere Freibetrag erhöht werden. Vorausgesetzt, man zahlt auch tatsächlich Unterhalt. Für das erste unterhaltspflichtige Kind kann der Freibetrag um 426,71 € erhöht werden – für jedes weitere um 237,73 €.

Pfändung des Kindergelds

Kindergeld ist für die Kinder da. Aus diesem Grund kann auch das Kindergeld vor der Pfändung geschützt werden. In der Regel akzeptieren die Banken hierzu den Bewilligungsbescheid der Familienkasse, um den Freibetrag auf dem P-Konto um die Höhe des Kindergelds zu erhöhen.

Hierzu muss man allerdings selbst aktiv werden und die Erhöhung des Freibetrags bei der Bank beantragen. Tut man dies nicht, kann auch das Kindergeld gepfändet werden.

Was passiert, wenn die Pfändung bezahlt ist?

Ist die Pfändung bezahlt, steht dem Kontoinhaber theoretisch sein volles Guthaben zur Verfügung. Allerdings sind die Banken berechtigt, Beträge, welche den Freibetrag übersteigen, für 4 Wochen zurückzuhalten, um eventuell aufkommende neue Pfändungen entsprechend bedienen zu können.

Ähnliche Artikel zum Thema

• P-Konto bei der Commerzbank
• P-Konto bei der Deutschen Bank
• P-Konto bei der Norisbank
• P-Konto bei der Postbank
• P-Konto bei der Volksbank
• P-Konto bei N26
• P-Konto bei welcher Bank?
• P-Konto Bescheinigung
• P-Konto eröffnen
• P-Konto kündigen
• P-Konto Nachteile
• P-Konto trotz Schufa und Pfändung
• P-Konto: Keine Auszahlung trotz Guthaben
• P-Konto: Wann ist das Geld verfügbar?