Wer einen Kredit abschließt oder einen Ratenkauf tätigen möchte, muss einer Bonitätsprüfung zustimmen. Außerdem ist die Bonität einer Person oft auch beim Anmieten einer neuen Wohnung oder beim Kauf auf Rechnung relevant. Allerdings wird von spezialisierten Unternehmen nicht nur die Bonität von Verbrauchern, sondern auch die von Unternehmen bewertet. Welche Besonderheiten solche Unternehmens-Bonitätsbewertungen aufweisen, erklären wir hier.
Wozu dient eine Bonitätsprüfung bei Unternehmen?
Insbesondere Privatpersonen werden mit Bonitätsprüfungen relativ häufig konfrontiert: Beim Abschluss eines Kreditvertrags muss eine Bonitätsprüfung genauso durchgeführt werden, wie auch vor einem Ratenkauf. Durch die Prüfung wird es dem potentiellen Vertragspartner des Verbrauchers möglich, dessen zukünftiges Zahlungsverhalten sowie das Risiko eines Zahlungsausfalls einzuschätzen.
Allerdings wird die Bonität, also die Kreditwürdigkeit, nicht nur im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmer und Verbraucher relevant. Auch bei Vertragsschlüssen zwischen zwei Unternehmen haben die Vertragspartner ein Interesse daran, die Bonität des jeweils anderen einschätzen zu können.
Dementsprechend lässt sich mit Hilfe spezialisierter Unternehmen nicht nur die Bonität von Privatpersonen überprüfen. Auch die Bonität von Unternehmen wird regelmäßig bewertet. Handelt es sich um kleine oder mittelgroße Unternehmen, schätzen Wirtschaftsauskunfteien deren Bonität ein. Großen Unternehmen oder Staaten hingegen werden von sogenannten Ratingagenturen bezüglich ihrer Bonität bewertet.
Unternehmens-Bonitätsprüfungen durch Wirtschaftsauskunfteien
Bei kleinen oder mittelgroßen Unternehmen wird eine Prüfung und Einschätzung ihrer Bonität regelmäßig von Wirtschaftsauskunfteien durchgeführt. Die Bonitätsprüfung läuft dabei quasi genauso ab, wie die bei einer Privatperson.
Das bedeutet: Die Auskunftei sammelt Informationen zum Unternehmen selbst und zu seinem Zahlungsverhalten. Die Daten werden dann ausgewertet, gewichtet und auf ihrer Grundlage wird ein Bonitätsindex errechnet. Wie auch bei Privatpersonen gibt der Bonitätsindex Auskunft darüber, wie kreditwürdig das Unternehmen ist.
Unternehmens-Bonitätsprüfung durch Ratingagenturen
Geht es um die Kreditwürdigkeit großer (teils börsennotierter) Unternehmen, wird diese nicht von den bekannten Wirtschaftsauskunfteien eingeschätzt. Vielmehr bewerten unabhängige Ratingagenturen die Bonität solcher Unternehmen.
Ratingagenturen wie etwa Standard & Poor’s oder Moody’s sind private Unternehmen, welche die Bonität von Firmen oder Staaten gewerbsmäßig analysieren und bewerten. Anders als bei Privatpersonen berücksichtigen Ratingagenturen bei ihrer Bewertung allerdings nicht lediglich das Zahlungsverhalten des Unternehmens oder Staates aus der Vergangenheit. Vielmehr werden auch andere Faktoren wie etwa die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens gegen Konjunkturschwankungen beachtet. Solche Werte spielen bei der Bonitätsbewertung von Privatpersonen keine Rolle.
Ergebnis der Prüfung als Ratingcode
Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen (das Rating) stellen die Agenturen dann in speziellen Buchstabenkombination (Ratingcodes) dar. Anders als bei Privatpersonen wird die Bonität großer Unternehmen darum nicht als Zahl, sondern üblicherweise mit einer Bewertung von AAA (höchste Qualität) bis hin zu D (zahlungsunfähig) abgebildet. Allerdings kann die Darstellungsform der Bonität zwischen einzelnen Ratingagenturen leicht variieren.
Übrigens: Nicht nur die Darstellungsform der Bonität, sondern auch die Bonitätsbewertung selbst kann zwischen den Agenturen variieren. So wird die Bonität der USA von einer Agentur beispielsweise mit der Bestnote AAA bewertet. Andere Agenturen hingegen bewerten das Land lediglich mit der niedrigeren Bewertung AA+.
Welche Daten werden bei der Bonitätsprüfung von Unternehmen berücksichtigt?
Bei der Bonitätsbewertung von Privatpersonen werden persönliche Daten wie Name, Anschrift und Geburtsdatum, das Zahlungsverhalten aus der Vergangenheit sowie einige weitere Daten berücksichtigt. Geht es um die Bonität eines Unternehmens, sehen die bei der Bewertung berücksichtigten Informationen jedoch etwas anders aus.
Um die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Unternehmens zu bewerten werden insbesondere folgende Daten herangezogen:
- Daten zur Firmenhistorie
- Inkasso- und Insolvenzinformationen
- Daten zur Muttergesellschaft und zu Beteiligungen
- Unternehmensbilanzen
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